Europäischer Prostatatag – Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms

Ein Bericht mit Dr. Bursa in der aktuellen Ausgabe der Medical Tribune.

In der Diagnostik und Therapie des Prostatakarzinoms hat sich in den vergangenen Jahren viel getan, wie Experten anlässlich des Prostata-Tags am 15. September bestätigen – Stichwort: mpMRT, Active Surveillance und Operationsroboter.

Das Prostatakarzinom ist laut der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie (ÖGU) der zweithäufigste Tumor des Mannes nach dem 50. Lebensjahr. In Österreich werden derzeit rund 5000 bösartige Prostatatu more pro Jahr diagnostiziert. Damit handelt es sich bei einem Fünftel aller jährlich bei Männern neu auftretenden Krebserkrankungen um ein Prostatakarzinom.

Die diagnostischen Fortschritte sind zu einem großen Teil mit dem Einzug der multiparametrischen Magnetresonanztomographie (mpMRT) in die Prostata-Diagnostik  verbunden. Bei dieser Methode markiert der Radiologe im Prostata-MRT das verdächtige Areal, der Urologe führt dann mittels Fusion des multiparametrischen MRTs und des Ultraschalls eine punktgenaue Biopsie des verdächtigen Areales durch. In der Literatur werde für diese Form der Diagnostik eine um bis zu 80 Prozent verbesserte Detektionsrate beim Prostatakarzinom beschrieben.

„Derzeit kommt mpMRT normalerweise erst dann zum Einsatz, wenn eine erste Biopsie trotz Verdachtslage kein Ergebnis geliefert hat“, weiß Dr. Bernd Bursa, in Perchtoldsdorf und Wien niedergelassener Facharzt für Urologie und Andrologie. Trotz der derzeit höheren Untersuchungskosten werde mpMRT wohl bald auch vor der Erstbiopsie eingesetzt, ist Bursa überzeugt. „In der aktuellen PROMIS-Studie aus England wurde gezeigt, dass die Durchführung eines mpMRT vor der Biopsie nicht nur mehr klinisch signifikante Tumore entdecken hilft, sondern auch kosteneffizient sein kann. Auch werden Biopsien von Patienten in immer geringerem Ausmaß akzeptiert“, erzählt der Urologe.